Meine OP:

Datum: 20. April 2015
Implantatgröße: 275ml links/255ml rechts
Platzierung: Unter dem Brustmuskel
Zugang: Brustwarze
Dauer der OP: 2 Stunden (inkl. Korrektur der tubulären Deformität)

Sonntag, 1. Februar 2015

Die Wahl des richtigen Arztes: Meine Erfahrungen

 Wenn man sich entschieden hat, dass man sich die Brüste vergrößern ist die Wahl des Arztes vermutlich die schwierigste Entscheidung.
 
Ich war mittlerweile bei sechs verschiedenen Ärzten und alle haben mir etwas anderes erzählt:

Der Erste wollte eine endoskopische Brustvergrößerung durch die Achsel durchführen und hat meine tubuläre Brustdeformität nicht bemerkt. Er nahm sich jedoch viel zeit, ging ausführlich auf meine Asymmetrie ein und beantwortete meine vielen Fragen zu meiner vollsten Zufriedenheit. Außerdem sagte er mir, wie der weitere Verlauf aussehen würde (Anprobe verschiedener Probeimplantate, etc.), falls ich mich für eine OP bei ihm entscheiden würde.

Der zweite Arzt wollte meine Brust durch einen Zugang in der Unterbrustfalte vergrößern (bemerkte die Deformität auch nicht) und interessierte sich glaube ich vorallem dafür schnell Geld zu verdienen. Was ich besonders komisch fand: Er zeigte mir vorher/nachher-Fotos auf seinem Handy, die man logischerweise nicht so gut erkennen konnte wie auf einem PC-Bildschirm.

Der Dritte war der Erste, der eine tubuläre Brustdeformität erkannte, nahm sich viel Zeit, erklärte mir alles sehr anschaulich und war mir auf Anhieb sehr sympathisch. Vorallem aber begann sein Denken, was mögliche Implantatgrößen anging, nicht erst bei 280ml aufwärts (wie es bei den anderen beiden gewesen war) sondern er schlug mir ca. 200ml auf der einen und ca. 230ml auf der anderen Seite (um die Asymmetrie auszugleichen) vor, was mir sehr entgegen kam, weil ich bei allen Ärzten geäußert habe, dass ich keine großen Brüste haben möchte, da ich viel Sport treibe, nicht will, dass man mir auf Anhieb ansieht, dass ich mir die Brüste habe vergrößern lassen und große Brüste nicht zu meiner Figur passen würden.

Der vierte Arzt nahm sich -nachdem ich ihm gesagt hatte, dass ich schon bei anderen Ärzten war- kaum Zeit, erklärte mir alles im Schnelldurchlauf und versuchte mich irgendwie für blöd zu verkaufen.
Seine Spezialität war eine Technik, die sich 'innerer BH' nennt (wäre zu kompliziert die hier zu erklären) und erklärte mir, dass durch diese Technik das Implantat nicht nach unten rutschen könnte. Um das zu verdeutlichen zeigte er mir ein Bild einer deformierten Brust mit der dicken Überschrift 'Kapselfibrose' und meinte dazu, dass bei dieser Patientin (durch eine andere OP-Methode) das Implantat nach unten gerutscht wäre, obwohl es sich augenscheinlich um eine Fehlbildung durch eine Kapselfibrose handelte.
Des Weiteren äußerte sich erst auf meine Nachfrage zu meiner tubulären Brustdeformität und meinte, dass er mir die Brüste erst einmal vergrößern würde und falls die Deformität dann immernoch sichtbar sei, würde er meine Brustwarzen straffen. Sowohl mein Gynäkologe als auch ein anderer plastischer Chirurg hatten vorher gesagt, dass die Deformität nicht durch eine einfache Vergrößerung zu beheben sei und dass -wenn man eine Brustwarzenstraffung durchführen würde- das nichts helfen würde, da sich die Brustdrüse anschließend wieder in die Brustwarzen schieben und diese verformen würde. Kurz gesagt: Definitiv kein Arzt, bei dem ich mich jemals operieren lassen würde!

Der fünfte Arzt war mir -genau wie der Dritte- direkt sympathisch: Er nahm sich viel Zeit, erklärte mir alles sehr ausführlich und zeigte mir viele vorher/nachher-Fotos von Patientinnen, die er operiert hat, mit genauen Beschreibungen, wieviel Milliliter verwendet wurden, welchen Zugang er nutzte und wie die Körbchengrößen der Frauen vor und nach der OP waren.
Auch er erläuterte mir, wie das weitere Vorgehen aussehen würde, falls ich mich zu einem OP bei ihm entschließen würde.
Was ich besonders bemerkenswert fand: Er sagte mir, dass er von jeder Patientin verlangen würde, dass sie vor der OP einen Schwangerschaftstest macht, weil eine Vollnarkose im ersten Trimester einer Schwangerschaft wohl automatisch dazu führen würde, dass man das Kind anschließend abtreiben müsste. Er erzählte mir, dass ein Kollege von ihm zwei Patientinnen operiert hätte, die unwissend schwanger gewesen seien und dass die nachher hätten abtreiben müssen.
Ich hatte kurz vor dem Termin bei ihm erfahren, dass ich eine Blutgerinnungsstörung habe und als ich ihm das erzählte und ihn fragte, inwiefern das die Risiken beeinflusst antwortete er mir sehr ausführlich. Außerdem sagte er mir, dass er mich dann -bevor er mich operieren würde- zu einer Bekannten schicken würde, die sich auf dieses Thema spezialisiert hat, um gemeinsam mit ihr dann einen Behandlungsplan (Heparinspritzen, etc.) für die Zeit vor und nach der OP aufzustellen. Ich fand es sehr nett, dass er mir, auch für den Fall, dass ich mich nicht zu einer OP bei ihm entschließen würde, empfahl, zu dieser Ärztin zu gehen, um mich im Hinblick auf die Blutgerinnungsstörung mal komplett durchchecken zu lassen.


Der sechste Arzt war ebenfalls der Meinung, dass die tubuläre Brustdeformität, dadurch dass sie bei mir nicht so stark ausgeprägt ist, durch eine einfache Aufdehnung der Drüse mithilfe eines Implantats zu korrigieren sei. Der Termin begann jedoch mit zwanzig Minuten Verspätung, wurde vorher einmal abgesagt und ich musste ihn gradezu ausfragen, um Informationen über Risiken, etc. aus ihm herauszubekommen, darum werde ich mich bei dem definitiv nicht operieren lassen!



2 Kommentare:

  1. Hallo Anna,

    aufmerksam habe ich deinen blog gelesen, denn ich stehe auch vor der Entscheidung, endlich etwas zu verändern. Ich habe auch eine tubuläre Brust und mit nun fast 32 Jahren hat sich an meinem Selbstbewusstsein leider nix getan. Es stört mich nach wie vor. Bei welchem Chirurgen hast du dich operienren lassen??
    Freue mich sehr für dich und hoffe, dass es dir weiterhin so gut geht!!

    LG, k

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    1. Hallo :)

      Ich habe mich bei Herrn Dr. Spanholtz in Köln / Bergisch Gladbach operieren lassen - einen ausführlichen Bericht zu ihm, seiner Praxis und den Krankenschwestern dort habe ich geschrieben, die findest ihn unter dem Blogeintrag "Mein Arzt".

      Mir geht es weiterhin super, vielen Dank :)

      Liebe Grüße

      Anna

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