Meine OP:

Datum: 20. April 2015
Implantatgröße: 275ml links/255ml rechts
Platzierung: Unter dem Brustmuskel
Zugang: Brustwarze
Dauer der OP: 2 Stunden (inkl. Korrektur der tubulären Deformität)

Sonntag, 29. November 2015

Stillen mit operierten Brüsten

Ihr Lieben,

da mir diese Frage bereits einige Male gestellt worden ist, dachte ich mir ich schreibe mal einen Eintrag dazu und beantworte sie so für alle Leserinnen meines Blogs.

Zuallererst müsst ihr bedenken, dass ca. 20% aller Frauen, die keine operierten Brüste haben von Natur aus nicht stillen können.

Grundsätzlich kommt es natürlich auch darauf an, wie eure Brüste operiert wurden. Bei einer normalen Brustvergrößerung sollte die Fähigkeit zu Stillen nicht beeinträchtigt werden. Selbst bei einer Vergrößerung mit Zugang durch die Brustwarze bleiben die Brustdrüse, die Milchgänge, usw. wohl unversehrt, sodass ihr nach einer normalen Brustvergrößerung ohne eine Korrektur keine Beeinträchtigungen verspüren solltet.

Bei mir wurde die Brustdrüse eingeschnitten, um dadurch die tubuläre Deformität zu korrigieren. Ob ich damit später noch stillen kann, kann mir zum jetzigen Zeitpunkt niemand sagen, es ist jedoch wohl auch so, dass Frauen mit einer tubulären Deformität manchmal wegen der Deformität nicht stillen können, insofern weiß ich nicht ob ich ohne OP hätte stillen können.

Mein plastischer Chirurg hat mir erzählt, dass sogar von den Frauen, die sich die Brüste verkleinern lassen, wobei wohl alles "zerlegt" wird (das ist ja eine wesentlich größere OP als eine Brustvergrößerung, manchmal auch mit Umplatzierung der Brustwarzen, mit mehr Narben, usw.) noch ca. 50% stillen können, obwohl es dabei eigentlich durch die - für die Verkleinerung notwendigen - Schnitte unmöglich sein müsste.

Insofern hat mein plastischer Chirurg vermutet, dass - ausgehend von der Tatsache dass 20% aller Frauen mit nicht operierten Brüsten von Natur aus nicht stillen können - mein Risiko nicht mehr stillen zu können bei ca. 25-30% liegt.

Klar fände ich es schön später stillen zu können, da es jedoch wie gesagt fraglich ist ob ich vor der OP hätte stillen können, finde ich das ein nicht sonderlich tragisch es Risiko. Für Kinder ist es  natürlich besser gestillt zu werden, aber ob es geht oder nicht stelle ich dann in einigen Jahren fest :-P

Liebe Grüße

Anna

Training im Fitnessstudio mit operierten Brüsten

Ihr Lieben,

da mich einige gefragt haben, heute mal eine Blogeintrag über das Training im Fitnessstudio mit operierten Brüsten. Ich habe zwar in einigen anderen Posts zwar immer mal wieder etwas zu meinem Training geschrieben, aber ich dachte mir, ich fasse es hier jetzt mal komplett zusammen. Dann können sich diejenigen von euch, die überlegen sich operieren zu lassen, sich vielleicht besser vorstellen, was auf sie zukommt.

Wie ich schon in einigen Posts erzählt habe, durfte ich schon zwei Wochen nach der OP wieder mit Sport im Fitnessstudio anfangen, Maßgabe war allerdings, dass ich nicht wackel (nicht joggen, o.Ä.) und dass der Oberkörper ruhig gehalten wird. Beintraining an Geräten und Indoor Cycling ging gut, auch wenn ich bei beidem langsam angefangen habe um mich nicht aus Versehen zu überfordern. Circa sechs Wochen nach der OP habe ich dann angefangen Bauch und Rücken zu trainieren, bin wieder auf den Stepper gegangen und habe auch freie Übungen für die Beine (Ausfallschritte, etc.) gemacht. 

3 Monate post OP (also Ende Juli) habe ich dann wieder -ganz, ganz langsam und vorsichtig- angefangen meine Arme zu trainieren und habe mich wieder ans TRX getraut, da hatte ich vorher auch Sorge, da auch bei den Bauchübungen, die ich mache, die Arme gebraucht werden (planking, etc.). Ich war sehr vorsichtig beim Training, habe beim leichtesten Schmerz direkt aufgehört und mir die Übungen gesucht, die ich problemlos machen kann. Freie Trizeps Curls gingen beispielsweise direkt super, während ich bei der Übung am Seilzug direkt Schmerzen in den Brüsten bekam. In der Zeit habe ich insbesondere für das Armtraining den Freihantelbereich kennen- und lieben gelernt, weil ich da einfach das Gefühl habe dass ich eine bessere Kontrolle habe. Ich muss mich mehr darauf konzentrieren die Übung sauber auszuführen und merke dadurch eher, wenn eine Übung meinen Brustmuskeln nicht gut tut.

Ebenfalls drei Monate post OP durfte ich wieder joggen gehen: Anfangs war ich total ängstlich, habe zwei Sport BH's übereinander gezogen und hatte trotzdem die ganze Zeit Sorge, dass ich was kaputt mache. Ging aber alles problemlos :) Nur meine Kondition hat wirklich sehr gelitten, da ich zwar ab und zu Cardiotraining im Fitnessstudio gemacht habe aber nicht wirklich oft. Finde es einfach viel schöner an der frischen Luft zu joggen als mich auf ein Indoor Cycling Rad zu setzen!

5,5 Monate nach der OP habe ich langsam wieder mit Brustmuskeltraining an der Butterfly-Maschine begonnen, ganz wenig Gewicht und jederzeit sehr darauf bedacht, ob ich irgendwo ein ungutes Gefühl in meinen Brüsten verspüre, ging aber alles problemlos.

Mittlerweile (7 Monate post-OP) habe ich die Chest-Press für mich entdeckt, also eine Maschine die quasie nur auf die Brustmuskulatur geht. Mache 2 Sätze á 20 Wiederholungen mit 20kg. Mein Ziel ist kein sonderlicher Muskelaufbau im Brustbereich, allerdings gibt es bei Implantaten unter dem Brustmuskel ja die Theorie, dass weniger Kapselfibrosen auftreten, da der Brustmuskel "massierend" auf das Implantat wirkt. Darum dachte ich mir, so ein bisschen Brustmuskeltraining kann bestimmt nicht schaden, um einer Kapselfibrose vorzubeugen.

Ich merke keinerlei Einschränkungen mehr beim Sport und kann alle Übungen problemlos machen, die ich auch vor der OP gemacht habe. Das Einzige, worauf ich jetzt immer achten muss ist ein passender Sport-BH, der je nach Sportart sehr viel Halt bieten muss, da die Brüste ja nicht wackeln sollen. Das kannte ich von vor der OP so gar nicht :P Mit Körbchengröße A konnte ich immer mit normalem BH ins Fitnessstudio, joggen und auch zum Zumba, das hat immer alles prima gehalten :D Beziehungsweise es gab einfach nicht wirklich viel, was wackeln konnte.

Ich hätte echt gedacht, dass man noch länger Einschränkungen oder Schwierigkeiten beim Sport hat, aber ich kann schon seit Monaten wieder komplett mein Training durchziehen :-)

Liebe Grüße

Anna

Donnerstag, 19. November 2015

Vorlagen Kostenübernahmeantrag und Widerspruch

Hallo ihr Lieben,

da mich so unglaublich viele wegen des Kostenübernahmeantrags und des Widerspruchsschreibens anschreiben und es mir immer leid tut, wenn ich euch nicht zeitnah antworten kann, habe ich beschlossen euch diese beiden Schreiben einfach hier reinzustellen.

Selbstverständlich variieren diese Schreiben immer abhängig von eurer Diagnose und individuellen Faktoren, wie beispielsweise den Ansprüchen der Krankenkasse. Bevor ihr euren Antrag an eure Krankenkasse schickt, kann ich euch nur empfehlen bei dieser anzurufen. Dort erfahrt ihr nicht nur, wohin ihr euren Antrag schicken müsst sondern auch, was ihr diesem beilegen müsst (z.B. Fotos, Gutachten von einem plastischen Chirurgen oder Gynäkologen, etc.) und welche Informationen in dieses Schreiben müssen (z.B. Gewicht, Körpergröße, Körbchengröße, usw.)

Wie ich bereits in meinem anderen Eintrag zum Kostenübernahmeantrag geschrieben habe, müssen beide Anträge nicht sonderlich lang sein, da es nur dazu dient das Verfahren des Kostenübernahmeantrags "anzustoßen". Die KK schickt eure Unterlagen dann zum medizinischen Dienst, welcher ein Gutachten auf Basis der Fotos, eurem Schreiben und dem Gutachten eures Gynäkologen/plastischen Chirurgen erstellt, ob die notwendigen Kriterien für eine Kostenübernahme erfüllt sind. Dieses Gutachten hat mir die Krankenkasse mitgeschickt, als sie meinen Antrag das erste Mal abgelehnt haben, sodass ich selber wusste, was der Gutachter geschrieben hat.

Das fand ich persönlich sehr praktisch, weil ich mich auf einige Aussagen in meinem Widerspruchsschreiben beziehen konnte. Beispielsweise wurde bei mir kritisiert, dass weder genaue Messwerte meiner Brust vorhanden waren (stimmt nicht, mein plastischer Chirurg hatte mich vermessen und diese Werte in sein Gutachten aufgenommen) noch die geplanten Augmentationsvolumina (= Größe der Implantate) angegeben sein.

Besonders diese Aussage finde ich völlig schwachsinnig, da mein plastischer Chirurg, bei dem ich mich letztendlich habe operieren lassen, mir erklärt hat, dass das Volumen nur ganz wenig aussagt. Wichtig ist die Größe des Implantats, also wie hoch und breit es ist (dieses richtet sich nach Höhe und Breite des Brustkorbs). Dadurch können 200ml bei einer kleinen Person eine größere Projektion nach vorne schaffen (Projektion = wie weit das Implantat nach vorne rausgeht) als dies bei einer größeren Person der Fall ist. Als Beispiel, damit es klar wird: 200ml in einem Gefäß, welches 10x10cm groß ist, füllen das Gefäß höher als wenn man es in ein 15x15cm großes Gefäß füllt.

Insofern kann ich euch nur empfehlen, euch das Gutachten zuschicken zu lassen, falls es die KK nicht mitschicken sollte und dieses gründlich zu lesen. Dann könnt ihr euch in eurem Widerspruchsschreiben auf Punkte des Gutachtens beziehen, mit denen ihr nicht übereinstimmt oder die euch verwirren/falsch vorkommen.

__________________________________________________________________________________

Hier kommen die Beispiele

Der Kostenübernahmeantrag:


Antrag auf Kostenübernahme einer Brustvergrößerung

Guten Tag, sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit stelle ich Antrag auf Kostenübernahme einer Brustvergrößerung, da bei mir eine Asymmetrie sowie eine tubuläre Brustdeformität vorliegt und es sich deswegen um eine medizinische Indikation handelt. 

Aufgrund der Brustasymmetrie und der tubulären Brustdeformität ist meine Körperform entstellt und meine Lebensqualität eingeschränkt. 

Anbei die Diagnose eines plastischen Chirurgen sowie im separatem Umschlag Fotos meines Oberkörpers von vorne und von beiden Seiten.

Freundliche Grüße 

Unterschrift


Das Widerspruchsschreiben

Widerspruch gegen ihren Bescheid vom XX.XX.XXXX

Guten Tag, sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit lege ich Widerspruch gegen ihren Bescheid vom XX.XX.XXXX ein. 

Ich benötige die Brustkorrektur, da durch eine Asymmetrie sowie eine tubuläre Brustdeformität meine Körperform entstellt ist, was durch die Fotos sichtbar aufgeführt und durch das Gutachten meines plastischen Chirurgen belegt ist. 

Aus diesem Grund akzeptiere ich den Widerspruchsbescheid nicht und möchte Sie bitten, diesen zu prüfen. 

Freundliche Grüße

Unterschrift


_________________________________________________________________________________


Ich hoffe, ich konnte euch damit helfen. Wenn ihr noch weitere Fragen habt schreibt mir einfach über das Kontaktfeld auf der rechten Seite.  

Meinen anderen Eintrag über den Kostenübernahmeantrag mit vielen weiteren Informationen findet ihr hier: http://meinebrustop.blogspot.de/2015/03/kostenubernahmeantrag-bei-der.html 

Liebe Grüße

Anna