Meine OP:

Datum: 20. April 2015
Implantatgröße: 275ml links/255ml rechts
Platzierung: Unter dem Brustmuskel
Zugang: Brustwarze
Dauer der OP: 2 Stunden (inkl. Korrektur der tubulären Deformität)

Montag, 20. April 2015

Der OP-Tag

Ich hab's geschafft :) ! Jetzt hab ich die OP hinter mir und die Schmerzen werden ab jetzt nur noch weniger.

Aber nun von Anfang an: 
Wir sind gestern morgen um 07:15 in der Klinik angekommen, nachdem wir 15 Minuten im Wartezimmer saßen hat mich eine Schwester auf mein -total einladendes und gemütliches- Zimmer gebracht, wo ich mir ein OP-Hemdchen, Schlappen, eine einweg-Unterhose und ein Haarnetz aufziehen sollte. 

Danach kam die Anästhesistin, besprach meine Anamnese (krankheitstechnische Vorgeschichte) mit mir, erklärte mir kurz den Verlauf der Narkose und sagte, sie würde gleich wiederkommen, um mich abzuholen. Anschließend kam mein behandelnder Chirurg und zeichnete alles an. Erinnerte mich stark an den Geometrieunterricht in der Schule früher :D 

Als er damit fertig war holte mich die Anästhesistin und brachte mich in den OP-Saal. Die Narkoseschwester und die Anästhesistin waren total lieb, passten auf, dass mir nicht kalt wurde, plauderten mit mir und nahnen mir so ein bisschen meine Angst. Zwischenzeitlich hatte die Anästhesistin mich verkabelt (EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung), mir einen Zugang gelegt und an diesen Zugang Kochsalzlösung angeschlossen. Gleichzeitig spritzte sie mir dann das Narkosemittel und sagte Bescheid, dass ich mich melden soll, wenn ich anfange zu merken, dass mir im Kopf ein bisschen schwummerig wird. Als das passierte, hielt sie mir eine Sauerstoffmaske vor's Gesicht und redete total beruhigend auf mich ein. Und wupps, war ich eingeschlafen :D 

Als ich wieder aufgewacht bin, habe ich total gezittert weil mir so kalt war, was ich zwar schon von meiner ersten Vollnarkose kannte, was aber in diesem Fall echt unangenehm war, weil sich durch das Zittern meine Brustmuskeln verkrampften. Die Anästhesistin hat mir dann leicht verträgliches Morphium gespritzt und innerhalb von Sekunden ging es mir wieder gut! :) 

Als ich wieder wach war, durfte ich direkt anfangen wieder etwas zu trinken und nach ca. einer Stunde konnte ich mich zwischen verschiedenen Brotbelägen entscheiden. Hab nachmittags 2,5 Käsebrote und abends einen total leckeren Salat gegessen.Die Schwestern hier sind super nett, total fürsorglich und man hat nie das Gefühl, dass es sie nervt oder so, wenn man nach ihnen klingelt. 

Gegen 16:45 Uhr kam mein behandelnder Chirurg und war ganz verblüfft, weil ich nicht im Bett lag sondern alleine auf Toilette gegangen war. Als wir ihm dann auch noch erzählten, dass ich schon circa sechs Mal aufgestanden war, um mir die Beine zu vertreten, war er völlig baff und ermahnte mich, dass ich mich nicht überfordern soll.

Gleichzeitig erzählte er von Patientinnen, die sich die ersten 24 Stunden quasie gar nicht aus dem Bett bewegen und die, wenn sie zur Toilette müssen, in einem 10-minütigen Marsch dort ganz langsam hinbegleitet werden müssen. Naja, ich schätze Schmerzempfinden ist relativ subjektiv. Ich hab mir diese OP ausgesucht und mir war klar, dass sie mit Schmerzen verbunden sein würde, warum sollte ich dann jammern?! :P 

Apropos Schmerzen: Durch den engen Kompressionsverband und meine "Schon-Körperhaltung" (Schultern nach vorne eingezogen) hab ich in der oberen Hälfte meines Rückens ein ziemliches Ziehen. Bin aber optimistisch, dass das besser wird, wenn der Verband gleich ab- & der Kompressions-BH ankommt. Vorne zwischen den Brüsten habe ich im Bereich des Brustbeins ein Ziehen. Dank Schmerzmitteln merke ich aber von den Rücken- & Brustschmerzen im Liegen gar nichts. Wenn ich laufe, mache ich ganz viele kleine Tippelschritte, damit die Schritte möglichst gedämpft ankommen und meine Brüste nicht so belasten. 

Lustig ist es sich in ein Bett zu legen oder aus einem solchen aufzustehen: Man darf die Arme nicht benutzen, muss also nur durch Bauchmuskelkraft sich erheben oder hinlegen. Klappt aber auch ;) 

Was kann ich jetzt so kurz nach der OP?
Ehrlich gesagt so ziemlich alles: Zähne putzen (elektrische Zahnbürste), alleine auf Toilette gehen, Wasserglas halten, etc ..

Was kann ich nicht? 
Problematisch wird es, wenn ich schräg nach hinten greife, um an irgendetwas dranzukommen: Das tut weh. Volle Wasserflaschen traue ich mir auch noch nicht zu. Ansonsten bin ich wirklich überrascht, weil die Schmerzen total erträglich und lange nicht so schlimm sind wie vorher vermutet. 

In 1-1,5 Stunden sehe ich meinen behandelnden Arzt wieder, der dann den Verband runterschneidet, die Drainagen zieht und mir anschließend Pflaster anklebt und einen Kompressions-BH anzieht. 


Bevor der Verband gleich abkommt, dachte ich mir ich zeig euch mal, wie das so aussieht :P 

Alles Liebe
Anna


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